Die Schneidezähne, auch Dentes incisivi oder verkürzt Incisivi, befinden sich im vorderen Bereich des Kiefers. Sie dienen zum Abbeißen der Nahrung und sind daher relativ scharf im Vergleich zu anderen Zähnen. Gemeinsam mit den Eckzähnen bilden sie die Frontzähne.
Die 8 Milchschneidezähne werden ab dem 6. Lebensjahr durch 8 bleibende Schneidezähne ersetzt. Diese umfassen zwei mittlere Schneidezähne oben und zwei mittlere Schneidezähne unten. Pro Zahnreihe kommen zusätzlich noch zwei seitliche Schneidezähne. Charakteristisch für alle ist die schaufelförmige oder meiselförmige Zahnkronenform. Die Schneidezähne unten sind dabei kleiner als die Schneidezähne oben.
Wie alle anderen menschlichen Zähne haben auch die Schneidezähen Wurzeln. Allerdings haben die unterschiedlichen Zahnformen unterschiedliche viele Wurzeln. Die Schneidezähne haben je eine Wurzel mit einem Wurzelkanal.
Da die Schneidezähne besonders scharf sind und im vorderen Bereich des menschlichen Gebisses sitzen, dienen sie vor allem zum Abbeißen der Nahrung. Sie schneiden Nahrungsmittel ähnlich wie eine Schere mit gewaltiger Kraft auseinander.
Beim sogenannten Regelbiss haben die unteren und oberen Zahnreihen beim Schlussbiss Kontakt zueinander. Dabei liegen die Kauflächen der Backen locker aufeinander, die Schneidezähne oben und unten berühren sich. Die Schneidezähne oben liegen dabei ganz leicht vor der unteren Zahnreihe. Sie bedecken die Schneidezähne unten um etwa zwei bis drei Millimeter. Dieser Zustand wird auch Frontzahnstufe genannt.
Eine Fehlstellung der Zähne ist zum Teil an den Schneidezähnen ablesbar. Beim sogenannten Tiefbiss liegen die Schneidezähne oben weiter unten, bedecken die unteren Schneidezähne teilweise oder beinahe vollständig. Bei einem Deckbiss können die Schneidezähne auch nach innen gekippt sein. Dadurch kann das Zahnfleisch durch die unteren Zahnreihen berührt und auch verletzt werden. Neben Kiefergelenksschmerzen kann es dazu kommen, dass sich das Zahnfleisch an Gaumen zurückbildet.
Beim Zähneknirschen wirken enorme Kräfte auf den Kiefer des Patienten. Die Folge können Kiefergelenksschmerzen, Verspannungen und sogar Arthrose sein. Um diesen Krankheitsbildern vorzubeugen, kann mit einer Relaxierungsschiene dem Pressen oder Knirschen entgegengewirkt werden. Diese Schiene wird die Nacht über getragen und liegt zwischen den beiden Schneidezähne-Reihen auf. Durch das Berühren der Schneidezähne werden die Backenzähne voneinander gelöst, die sogenannte Ruheschwebe wird erreicht. Dadurch löst sich der Druck und die Verspannungen werden gelockert.
Zusätzlich zur Bezeichnung der Dentes incisivi verwendet ein Zahnarzt auch folgende weitere im Schneidezahnbereich auftretende lateinische Begriffe: