Caries bedeutet übersetzt aus dem Lateinischen Morschheit oder Fäulnis. Zahnärzte verstehen darunter eine multifaktorielle bedingte destruierende Erkrankung des Zahnhartgewebes, Zahnschmelzes und Dentins.
Diese Zahnsubstanz-zerstörende Krankheit entsteht unter der Beteiligung von Mikroorganismen. Bakterien, die in geringem Maße natürlich im Mundraum vorkommen, ernähren sich von Essensresten. Beim Zersetzen dieser Nahrungsreste wird Säure frei, die den Zahnschmelz angreift. Die Folge ist die Entkalkung der Zähne. Dieser Prozess kann zunächst durch regelmäßige Mundhygiene und Fluorid-Einnahme gestoppt werden. Schreitet die Zerstörung des Zahnschmelzes weiter fort, entsteht zunächst eine weiche Stelle, später dann ein Loch im Zahnschmelz.
Durch eine zahnärztliche Kariesdiagnostik mit spezieller Beleuchtung sowie Röntgenaufnahmen kann die Caries vom Zahnarzt diagnostiziert werden. Anhand des Ausmaßes der Caries, auch kariöse Läsion, können unterschiedliche Stufen der Caries bestimmt werden. Dabei sind Lokalisation und Tiefe des Defekts zu berücksichtigen.
Als Vorstufe der Caries bilden sich zunächst Entkalkungen, ausgelöst durch die Säure der Bakterien. Dieser initiale Caries ist mit bloßem Auge als kleine weiße Flecken erkennbar. Lagern sich an diesen Stellen Essenreste an, verfärben sich die Flecken häufig dunkel.
Initial Caries lässt sich mit Fluorid bekämpfen, solange der Zahnschmelz nur leicht bzw. oberflächlich angegriffen ist. Auch eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten sowie der Zahnputzroutine sollte in Betracht gezogen werden.
Findet in diesem Anfangsstadium keine Remineralisierung der Caries statt, kann diese weiter ins Zahninnere eindringen. Dann befällt sich auch das Zahnbein, Dentin. Schon dieser Dentincaries kann sich in Zahnschmerzen äußern.
Von einer Caries profunda, tiefe Zahnkaries, spricht ein Zahnarzt dann, wenn die Caries bereits mehr als 2/3 der Dentinschicht betroffen und zur Zahnwurzel vorgedrungen ist. Die Schädigung durch Caries besteht dann aus verschiedenen Zonen:
Eine Caries pentrans bezeichnet eine durchdringende Zahnfäule. Der Defekt hat hier durch das Dentin hindurch auch den Zahnnerv durchdrungen. Die Folge ist eine Verbindung zwischen Mundhöhle und Pulpencavum. Letzteres bezeichnet den Hohlraum, in welchem sich der Zahnnerv befindet.
Eine Sonderform der Karies ist die Caries sicca. Hier erscheint Caries als alte, dunkle und harte Flecken. Die Erkrankung ist allerdings zum Stillstand gekommen. Im Gegensatz dazu verläuft die blühende Caries, wie die Caries Florida auch genannt wird, rapide. Wird ein Rückgang der Caries durch Fluoride, spricht man von Caries Decline. Bricht eine zeitweise ruhende Krankheit erneut aus, spricht man von Kariesrezidiv oder Rezidivkaries.