Das nächtliche Zähneknirschen (Bruxismus) ist ein Phänomen, das eine Vielzahl von Menschen betrifft. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Beim Knirschen spannen sich die Kaumuskeln an und die Zähne reiben und pressen gegeneinander. In der Regel wird Zähneknirschen im Schlaf von den Betroffenen nicht bemerkt. Jedoch ist es auf Dauer nicht nur unangenehm, sondern kann auch die Zähne schädigen. In diesem Blogartikel beleuchten wir die Ursachen, Symptome und Folgen von Zähneknirschen im Schlaf.
Im Schlaf werden die natürlichen Schutzmechanismen, die ein übermäßiges Zusammenbeißen der Zähne verhindern, oft außer Kraft gesetzt. Dies führt dazu, dass beim Zähneknirschen ein Druck entsteht, der weit über dem normalen Kaudruck liegt. Die Auswirkungen davon sind nicht zu unterschätzen: Mit der Zeit wird die Zahnsubstanz zunehmend abgetragen. Der Zahnschmelz, also die harte Schutzschicht der Zähne, kann dadurch Schäden erleiden, Risse bekommen und in Teilen abplatzen.
In schweren Fällen kann dies sogar zum vollständigen Bruch der Zähne und somit zum Zahnverlust führen. Zähneknirschen kann außerdem zu einem Rückgang des Zahnfleisches führen, wodurch die empfindlichen Teile des Zahnes freigelegt werden. Auch Zahnfüllungen, Inlays und Zahnersatz sind durch das Knirschen einer erhöhten Belastung ausgesetzt und können beschädigt werden.
Das statische Zusammenbeißen der Zähne wird als Zähnepressen bezeichnet. Unter Zähneknirschen versteht man das dynamische Aufeinanderreiben der Zähne.
Beide Aktivitäten stellen für Zähne und Kiefergelenke eine außergewöhnlich hohe Belastung dar: Es können Kräfte von bis zu 480 Kilogramm pro Quadratzentimeter auf die Zähne wirken.
Die Gründe für das Zähneknirschen während der Nacht sind vielfältig. Oft sind sie eine Kombination aus physischen, psychischen und genetischen Faktoren. Zu den Ursachen zählen:
– Emotionaler Stress
– Nervosität
– Angstzustände
– Schlafstörungen
– Fehlstellungen des Kiefers oder der Zähne
Eine genaue Identifizierung der Ursachen ist entscheidend für die Auswahl der richtigen Behandlungsmethoden.
Die Symptome von Zähneknirschen reichen von abgenutzten Zahnoberflächen, überempfindlichen Zähnen bis hin zu anhaltenden Kieferschmerzen. Nicht selten führt dies zu Zahnschäden, Kopfschmerzen und einer Beeinträchtigung der Lebensqualität. Langfristig kann unkontrolliertes Zähneknirschen zu ernsthaften Zahnproblemen und temporomandibulären Gelenkstörungen (TMJ) führen. Dabei funktioniert die Gelenkverbindung zwischen Ober- und Unterkiefer nicht richtig.
Eine frühzeitige Diagnose ist für eine effektive Behandlung unerlässlich. Zahnärzte können aufgrund spezifischer Abnutzungserscheinungen der Zähne und durch die Anamnese des Patienten Bruxismus diagnostizieren. In einigen Fällen können auch Schlaflabore oder spezialisierte Diagnoseinstrumente zum Einsatz kommen, um das Ausmaß des Zähneknirschens genauer zu erfassen.
Die Behandlung von Bruxismus zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und langfristige Schäden zu vermeiden. Eine erste Erleichterung verschafft häufig eine Aufbissschiene. Diese dient primär dazu, zusätzliche Schäden an den Zähnen zu vermeiden. Es handelt sich um eine Schiene aus klarem Kunststoff, die nachts über die Zahnreihen im Ober- und Unterkiefer passt. Solche Schienen werden in unserer Praxis maßgefertigt.
Wenn das Zähneknirschen durch psychische wie Belastungen, Stress oder Unruhe verursacht wird, ist es wichtig, an den Ursachen zu arbeiten, um das Problem nachhaltig zu lösen. Der Zahnarzt kann in solchen Fällen eine Psychotherapie empfehlen. Durch Übungen, Massagen und Wärmeanwendungen lassen sich Verspannungen lösen, das Wohlbefinden steigern und Stress abbauen. Viele Krankenkassen bieten inzwischen eine Vielzahl von Kursen an, in denen Stressbewältigungsstrategien und Entspannungsmethoden vermittelt werden. Oftmals ist es erforderlich, ein interdisziplinäres Behandlungskonzept zu entwickeln.
Die Auswirkungen durch das Zähneknirschen beschränken sich nicht nur auf den Mundbereich. Kieferprobleme wie TMJ-Störungen können zu anhaltenden Schmerzen und Funktionsstörungen führen. Muskel- und Gelenkschmerzen sind ebenso häufige Begleiterscheinungen. Die Wechselbeziehungen zwischen Kaufunktionsstörungen und neuromuskulärer Symptomatik können weitreichende Auswirkungen haben, von Kopf- und Gesichtsschmerzen bis hin zu Tinnitus und Nacken-, Schulter- sowie Rückenschmerzen.
Zähneknirschen im Schlaf ist ein ernstzunehmendes Problem, das nicht nur die Mundgesundheit, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen kann. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung sind essenziell, um langfristige Schäden zu vermeiden.
Sollten Sie Symptome von Bruxismus bei sich feststellen oder besorgt sein, zögern Sie nicht, einen Termin in der Zahnvilla Wassenberg zu vereinbaren. Eine individuelle Behandlung kann nicht nur Ihre Lebensqualität verbessern, sondern auch schwerwiegende gesundheitliche Folgen verhindern.