Die 13 Mythen der Mundhygiene: Was stimmt, was nicht?

Frau putzt Ihre Zähne vor dem Spiegel

Mundhygiene ist ein essenzieller Bestandteil unserer täglichen Gesundheitsroutine, doch nicht alles, was wir darüber hören, entspricht der Wahrheit. In diesem Blogbeitrag entlarven wir die 13 häufigsten Mythen der Mundhygiene und klären, was wirklich dahintersteckt.

Mythos 1: Zähneputzen: Je öfter, desto besser

Das stimmt teilweise. Dieser Mythos hat eine gewisse Grundlage, denn regelmäßiges und richtiges Zähneputzen ist wichtig, um Plaque zu entfernen und Karies vorzubeugen. Allerdings ist es nicht unbedingt die Häufigkeit, sondern die Qualität des Putzens, die zählt. Es wird empfohlen, mindestens zweimal täglich für jeweils zwei Minuten zu putzen, idealerweise morgens nach dem Aufstehen und vor dem Schlafengehen. Übermäßiges Putzen kann jedoch den Zahnschmelz schädigen und das Zahnfleisch reizen.

Mythos 2: Zähne immer gleich nach dem Essen putzen.

Das ist nicht richtig. Obwohl es wichtig ist, nach dem Essen die Zähne zu putzen, ist es ratsam, etwa 30 Minuten zu warten, insbesondere wenn saure Speisen oder Getränke konsumiert wurden. Saure Nahrungsmittel können den Zahnschmelz erweichen, und das sofortige Putzen kann zu einem zusätzlichen Abrieb des Schmelzes führen. Stattdessen kann man nach dem Essen den Mund mit Wasser ausspülen und dann etwa eine halbe Stunde warten, bevor man putzt.

Mythos 3: Backpulver und Zitronensaft sind natürliche und effektive Alternativen zu Zahnpasta.

Das stimmt nicht. Zitronensaft und Backpulver werden manchmal als Hausmittel zur Zahnaufhellung beworben. Jedoch können sie den Zahnschmelz erheblich schädigen. Zitronensaft ist stark säurehaltig und kann den Schmelz angreifen, während Backpulver zu abrasiv ist und ebenfalls zu Schäden führen kann. Es ist sicherer und effektiver, auf speziell entwickelte Produkte zur Zahnaufhellung (Bleaching) zurückzugreifen, die den Zahnschmelz schonen.

Backpulver und Zahnbürsten

Mythos 4: Zahnpasta mit hohem Fluoridgehalt ist schädlich für die Gesundheit.

Ja, das stimmt teilweise. Zahnpasta mit einem regulären Fluoridgehalt ist für die meisten Menschen sicher und effektiv zur Kariesprävention, solange sie gemäß den Empfehlungen verwendet wird. Übermäßige Fluoridaufnahme sollte vermieden werden, insbesondere bei Kindern, um das Risiko einer Dentalfluorose zu minimieren. Wenn Sie Bedenken hinsichtlich der Fluoridaufnahme haben, sprechen Sie am besten mit einem Zahnarzt oder einem Arzt.

Lesen Sie mehr zum Thema Fluorid in unserem Blog.

Mythos 5: Weißmacher-Zahnpasta ist gut für jeden Tag.

Das stimmt nicht. Eine Weißmacher-Zahnpasta enthält oft abrasive Partikel oder chemische Aufheller, die dazu beitragen können, oberflächliche Verfärbungen zu entfernen. Sie sollten jedoch nicht täglich verwendet werden, da sie den Zahnschmelz auf lange Sicht abtragen können. Es ist ratsam, die zahnaufhellenden Zahncremes nur gelegentlich und unter Beratung eines Zahnarztes zu verwenden.

Mythos 6: Statt Zähneputzen einen Apfel essen.

Das stimmt nicht. Äpfel sind gesund für den Körper, aber sie können das Zähneputzen nicht ersetzen. Obwohl sie helfen können, den Mund zu reinigen, indem sie die Speichelproduktion anregen und faserige Bestandteile haben, die Essensreste entfernen können, enthalten Äpfel auch natürliche Zucker. Nach dem Essen eines Apfels ist es daher ratsam, die Zähne wie gewohnt zu putzen, um eventuelle Zuckerablagerungen zu entfernen.

Äpfel statt Zähneputzen

Mythos 7: Statt Zähneputzen Kaugummikauen.

Das stimmt nicht. Kaugummikauen kann helfen, die Speichelproduktion anzuregen, was wiederum dabei hilft, Säuren im Mund zu neutralisieren und den Zahnschmelz zu stärken. Allerdings ersetzt Kaugummikauen nicht das gründliche Zähneputzen. Kaugummi kann Plaque lockern, aber um Plaque und Essensreste vollständig zu entfernen, ist das regelmäßige Putzen mit Zahnpasta und Zahnbürste unerlässlich.

Mythos 8: Es ist egal, welche Zahnpasta ich benutze.

Das stimmt nicht. Nicht alle Zahnpasten sind gleich. Es gibt verschiedene Zahnpasten für unterschiedliche Bedürfnisse. Ein wichtiger Faktor bei der Auswahl ist der RDA-Wert der Zahnpasta, der den Abrieb angibt. Je höher dieser Wert, desto abrasiver ist die Zahnpasta.

Weißmacher-Zahncremes haben oft einen höheren RDA-Wert, um oberflächliche Verfärbungen effektiver zu entfernen. Somit sind sie weniger für empfindliche Zähne geeignet. Daher ist es wichtig, eine Zahnpasta zu wählen, die den eigenen Bedürfnissen entspricht und die vom Zahnarzt empfohlen wird.

Mythos 9: Wenn das Zahnfleisch blutet, sollte man das Zähneputzen vermeiden.

Das stimmt nicht. Blutendes Zahnfleisch ist oft ein Zeichen von Gingivitis, einer frühen Form von Zahnfleischentzündung oder Parodontitis. In solchen Fällen ist es besonders wichtig, die Zähne gründlich zu reinigen, um Plaque zu entfernen und die Entzündung zu bekämpfen. Regelmäßige Zahnpflege und professionelle Zahnreinigungen können helfen, Zahnfleischerkrankungen vorzubeugen und zu behandeln.

Mythos 10: Rauchen macht die Zähne gelb.

Das stimmt. Rauchen kann nicht nur oberflächliche Verfärbungen auf den Zähnen verursachen, sondern es kann auch tiefer gehende Verfärbungen verursachen, die schwer zu entfernen sind. Darüber hinaus erhöht Rauchen das Risiko für Zahnfleischerkrankungen und kann zu schlechtem Atem führen. Die beste Lösung für die Mundgesundheit ist das Aufhören mit dem Rauchen.

Mythos 11: Zahnbürsten aus Naturmaterialien sind effektiver.

Das stimmt nicht. Der Trend zu natürlichen Materialien hat auch vor Zahnbürsten nicht Halt gemacht. Während Zahnbürsten mit Naturborsten aus Miswak oder Bio-Zahnbürsten aus anderen natürlichen Materialien attraktiv sind, sind sie in Bezug auf die Reinigungswirkung oft weniger effektiv als moderne Zahnbürsten mit synthetischen Borsten.

Mythos 12: Starkes Schrubben entfernt mehr Schmutz.

Das stimmt nicht. Das Gegenteil ist der Fall. Ein zu starkes Schrubben der Zähne kann den Zahnschmelz abtragen und das Zahnfleisch schädigen. Es ist wichtig, sanfte, kreisende Bewegungen mit einer weichen Zahnbürste zu verwenden, um Plaque effektiv zu entfernen, ohne den Schmelz zu beschädigen.

Mythos 13: Implantate müssen nicht gereinigt werden.

Das stimmt nicht. Implantate müssen genauso gründlich gereinigt werden wie natürliche Zähne. Obwohl Implantate aus künstlichem Material bestehen, können sich dennoch Bakterien und Plaque um das Implantat herum ansammeln, was zu Entzündungen und Implantatverlust führen kann. Regelmäßiges Zähneputzen, die Verwendung von Zahnseide und gegebenenfalls spezielle Reinigungsgeräte sind wichtig, um die Mundgesundheit und die Haltbarkeit von Implantaten zu erhalten. Lesen Sie mehr über die richtige Pflege von Zahnimplantate.

Fazit

Die richtige Mundhygiene ist entscheidend für die Gesundheit von Zähnen und Zahnfleisch, sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern. Indem wir uns von Mythen und falschen Vorstellungen verabschieden und auf wissenschaftlich fundierte Empfehlungen von Zahnärzten und Fachleuten setzen, können wir langfristige und gesunde Mundgewohnheiten entwickeln. Regelmäßiges, gründliches Zähneputzen, die richtige Ernährung und der Einsatz von Hilfsmitteln wie Zahnseide oder Mundspülungen tragen entscheidend zur Mundgesundheit bei und sorgen für ein strahlendes Lächeln ein Leben lang.